Die Tatsache, daß ich gerade Mutter geworden bin, hat mir den besten Realitätscheck verpasst. Mein Sohn braucht mich rund um die Uhr, dem ist es völlig schnurz, ob ich cool bin, ob es mir gut geht oder nicht. Es kümmert ihn nicht, ob ich mit interessanten Leuten telefoniere, ob meine Turnschuhe toll sind, was für Musik ich mache. Alles völlig egal. Er ist einfach die ganze Zeit nur da. Und so ist es mit allen Dingen. Sie sind immer da. Das Leben, die Arbeit und die Politik. Die Leute und die Dinge, für die sie stehen, ob Du ausgebeutet wirst oder nicht - das alles ist immer da, und es ist wichtig, das zu diskutieren. Mich machen Leute krank, die uns auf das Recht, selbstzufriedene Konsumenten zu sein, reduzieren wollen.
Mathangi Arulpragasam a.k.a M.I.A. in Musikexpress 7/10
Allein schon für den letzten Satz könnte ich mich vom Fleck weg in die Frau verlieben - aber aus dem Zusammenhang gerissen wäre die Bedeutung nicht klar herausgekommen, daher diesmal etwas länger...
Diese Scheißegal-Haltung der meisten meiner Mitbürger macht mich nämlich auch langsam krank. Dieses vollkommene Desinteresse an den ganzen kleinen und großen Sauereien, die sich jeden Tag rund um uns abspielen und die - ob wir es nun wollen oder nicht - uns
alle angehen und direkt betreffen, denn wir haben nun einmal keine zweite Erde im Kofferraum.
Wenn ich zum Beispiel
diese unerträgliche Dummheit und Arroganz der Amis sehe, unmittelbar angebotene Hilfe - die auch wirklich geholfen hätte - der Niederländer beim Eindämmen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko abzulehnen, dann ist mir schon vorm Frühstück einfach nur noch schlecht (Vorsicht - vorm Lesen des Artikels Kotztüten bereitlegen).
Herr Obama, wie wäre es vor der nächsten Wahl mit einem neuen Claim:
"No, we can't!"