Mittwoch, 5. Januar 2011

Ich habe ihm unrecht getan

Ja, ich muß gestehen, ich habe ihm unrecht getan, diesem verdammten 2010 - denn so schlecht war es ja eigentlich gar nicht. Der etwas bittere Blick zurück, der sich in den vergangenen Wochen so durchzog lag einfach daran, daß es eben einige sehr traurige Ereignisse gab, die den Blick auf die vielen guten die das Jahr eben auch hatte vollkommen verschleierten.

Am 24. Januar habe ich mir zum ersten Mal in 2010 Gedanken über den Tod gemacht - wenn auch aus einem vollkommen anderen Anlass - nicht ahnend, daß der Sensenmann später des Jahres dann gleich mehrfach zuschlagen würde. Wie ich damals schon schrieb - wirklich gewöhnen werde ich mich daran wohl nie, was das immer wieder auslöst, wenn man jemanden endgültig verabschieden muß...

Auf der "Habenseite" hingegen stehen so viele absolut phantastische Erlebnisse, daß ich sie hier gar nicht alle hereinzupacken vermag.

Zunächst wären da eine ganze Reihe außerordentlich guter Konzerte, von denen teilweise die Aufnahmen noch - doppelt gesichert natürlich - des letzten Feinschliffs harren (man kommt ja zu nichts, auch wenn man eigentlich ständig etwas tut...).

Dann haben wir die vollständige und endgültige Umstellung sämtlicher "Arbeitspferde" auf Macs zu begießen. Ich bin so froh, daß ich endlich an allen Arbeitsplätzen einfach nur das tun kann, wofür ich schließlich auch bezahlt werde und nicht mindestens ein Drittel des Tages auf die dämliche Sanuhr zu starren brauche. Ganz nebenbei habe ich fünf User zum Mac "bekehrt" (von denen übrigens drei überhaupt keine Ahnung von Computern haben und jetzt aber begeistert sind, wie einfach das alles gehen kann).

Ich habe mich - gut, das war eigentlich noch 2009, aber da es in der Nacht vom 30.12. auf den 31.12. war zählen wir das mal dazu - innerhalb weniger Stunden in Wordpress eingearbeitet und das Design für das Feuerstuhl-Blog gemacht. Das kam mir im Sommer dann wieder zugute, als ich meine "Spielkiste" mit Fusion 11g, DB 11gR2, MySQL, PHP und Wordpress aufgebaut habe (einfach um die latest and greatest Oracle-Produkte mal auszutesten) und - nützlicher Nebeneffekt - ein "Vergissmeinnicht"-Blog anzulegen, in dem seither alles notiert wird, über das ich so in meinem Arbeitsalltag stolpere, denn irgendein Kollege kann die Informationen sicher auch gebrauchen, und ich selbst natürlich sowieso.

Das aprupte Ende des Feuerstuhls ist - wie die Periode - eine Geschichte voller Missverständnisse. Ich lasse mich dazu nicht weiter aus, aber das ist jedenfalls wieder ein Punkt, der ebenfalls ganz dick auf der Sollseite zu Buche schlägt.

Das schönste Erlebnis war sicherlich, daß ich nach langer Zeit endlich wieder jemandem mein Herz öffnen konnte. Es hat eingeschlagen wie der Blitz und mich vollkommen verzaubert und war dabei so selbstverständlich, daß es mich selbst wohl am meisten überrascht hat. Da natürlich jede Medaille zwei Seiten hat ist die schlechte Nachricht, daß es wohl auch nicht mehr aufhört, obwohl es das eigentlich müßte, denn es ist einfach... *hach* - aber wie sagte der Herr Steppenhund doch so schön: "Lieber eine ungglückliche Liebe als gar keine" - und hat damit vollkommen Recht, wobei ich so ungglücklich darüber gar nicht war bzw. bin, denn die gute Nachricht ist - es geht endlich wieder. Und immerhin ist aus der ganzen Geschichte eine wunderbare Freundschaft entstanden, die ich nicht mehr missen möchte.

Eine ganz wundervolle Zeit durfte ich in Wien verleben - vielen Dank nochmal für die Gastfreundschaft, ich weiß gar nicht, wie ich das wiedergutmachen kann :-)

Ganz dick auf der Habenseite stehen die vielen vielen Abende, die ich einfach mit guten Freunden bei gutem Essen, anregenden Gesprächen und gutem Wein verbringen durfte - das reißt so einiges wieder heraus.

Nicht zuletzt hat mir die Arbeit am "Projekt Mausbiber" sehr viel gegeben, auch wenn ich im letzten Jahr aufgrund der exponentiell steigenden Arbeits- und auch Gemütsbelastung zum Jahresende hin nicht mehr "pünktlich" fertig geworden bin - aber das Material ist vorhanden, es braucht nur noch die eine oder andere Aufnahme- und Mixsession. Das wird. Das wird richtig gut!

Alles in allem war es ein Jahr mit allen Höhen und Tiefen, die das Leben zu bieten hat - nicht so extrem wie 2000, aber es hat mir jedenfalls gereicht, und deshalb wird 2011 auch in jeder Hinsicht "mein" Jahr werden, denn es wird mit Sicherheit besser als das letzte, wenn ich auch, nachdem ich darüber nachgedacht und Bilanz gezogen habe sagen muß: So schlecht war es gar nicht.

Ich danke allen Freunden für die Zeit, die sie mir im letzten Jahr geschenkt haben. Das ist es, worauf es im Leben wirklich ankommt - das ist unbezahlbar.

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