Sonntag, 30. Dezember 2007

Bilanz 2007 - (m)eine Abrechnung


Januar - Das Jahr fängt ja schon richtig "gut" an. Die Roten wollten 1% Mehrwertsteuererhöhung, die Schwarzen 2% - da die ja zusammen regieren hat man das kurzerhand addiert und uns 19% Mehrwertsteuer aufgebrummt.
Außerdem habe ich mir beim Weihnachtsessen (das war letztes Jahr eine Pleite - nur G. und ich waren da) eine Krone ausgebissen und muß zum Zahnarzt. Erstaunlicherweise kann der das reparieren, ohne alles neu zu machen.

Februar - Da der Kongress der Vereinigten Staaten in seiner unendlichen Weisheit beschlossen hat, daß die bisher geltenden Sommerzeitregeln für die USA nicht mehr gut genug sind (für den Rest der Welt schon, aber das interessiert ja in den USA niemanden... genausowenig wie das metrische System oder gesunder Menschenverstand) und die großen Softwarehersteller allesamt davon total überrascht wurden (es war ja erst seit zwei Jahren bekannt) und teilweise zum jetzigen Zeitpunkt immer noch fleißig alle paar Tage frische Patchsets herausbringen haben wir Systemadministratoren viel Spaß beim Testen und anschließenden Patchen der Systeme, während unsere User sich in Aspen lustige Skiwochenenden machen. Unmittelbar im Anschluß daran ist in Deutschland Karneval, und mein Auto (der Honda) geht kaputt.

März - Eigentlich sollte ich in Göteborg sein, aber ich bin zuhause. Mein Arzt ist nämlich nicht gerade erfreut über meinen Gesundheitszustand - ich zeige alle Symptome eines Morbus Basedow (Autoimmunkrankheit, bei der Antikörper gegen Schilddrüsenhormone im Übermaß vorhanden sind, was wiederum die Schilddrüse zu munterer Überproduktion derselben reizt - man läuft quasi ständig auf Vollgas) und werde erst einmal für vier Wochen "stillgelegt" und "auseinandergenommen". Das war dann auch höchste Eisenbahn. So nebenbei wird auch noch ein Knoten im Hals festgestellt, der sich aber zum Glück als gutartig erweist.
Selbstredend glauben mir die Experten nicht, daß der ganze Irrsinn damit zusammenhängt, daß ich im Juni 2006 das Rauchen aufgegeben habe (wäre ja auch noch schöner wenn der Patient seinen Körper besser kennt als die Spezialisten).

April - Ich arbeite wieder - vier Wochen waren genug der Pause, ich wollte einfach nicht mehr, mir fiel die Decke auf den Kopf... da mein Hormonspiegel sehr ausgeglichen ist bin ich es auch - jedenfalls wirke ich auch auf die Kollegen wie ausgewechselt, so leicht regt mich nichts mehr auf.
Ich begebe mich so langsam ernsthaft auf Wohnungssuche, da ich ja bis zum Jahresende (so jedenfalls war das mal von meinem ehemaligen Vermieter gesagt worden - daß später dann alles nicht mehr wahr ist steht auf einem anderen Blatt) ausziehen soll, und bereite ihn schon einmal darauf vor, daß ich eventuell auch schon früher ausziehen werde, wenn sich denn etwas hundertprozentig passendes findet.
Familie G. zieht am 21. um, und ich packe mit an - sozusagen die erste Generalprobe für meinen eigenen Umzug.
Am Monatsende gibt es noch eine große Geburtstagsparty - Frau B. ist mit Ehemann und Schwager/Schwägerin extra aus Seattle angereist, um hier ihren Vierzigsten zu feiern.

Mai - Das Highlight des Monats: Ich habe meine neue Wohnung gefunden und schließe den Mietvertrag ab. Die Enttäuschung des Monats (ach was, wahrscheinlich sogar des Jahres): Mein noch-Vermieter stellt sich quer, zeigt sich so gar nicht mehr flexibel. Naja - abhaken. Ich habe im Verlauf der Geschichte genug dazu geschrieben.
Meine KLE muß zur 6000km - Inspektion, und ich leihe mir für den Tag eine ER6N aus - auch nicht verkehrt.
Am 23. kostet das Normalbenzin € 1,419.
Am 26. zieht die nächste Familie G. um, und ich helfe wieder mit. Obwohl es diesmal nur innerhalb des Ortes ist (quasi um die Ecke) sind wir diesmal aber den ganzen Tag beschäftigt. Ich habe endlich Urlaub. Die Kündigung für die alte Wohnung geht fristgerecht zur Post.

Juni - Ich mache Motorradurlaub am Gardasee. Das war definitiv das Highlight in diesem Jahr und schreit geradezu nach baldmöglicher Wiedrholung - vielleicht in 2008 einen Monat früher, zur Mille Miglia?
Natürlich laufe ich auch in diesem Jahr wieder beim JP Morgan Corporate Challenge mit.

Juli - Da so ein Umzug ohne Auto irgendwie gar nicht spaßig ist - man müßte dann tatsächlich alles an einem Tag erledigen - habe ich mich auch diesbezüglich auf die Suche gemacht und einen schönen 735i mit allem Schnickschnack ergattert. Eigentlich wollte ich ja einen 5er Touring, aber habe dann nach zwei "Pleiten" doch mal bei den 7ern geschaut - und das war gut so.
Am 28. findet der "große" Umzug statt - also der Tag, an dem viele Helfer eifrig gepackte Kisten und Möbel von dort nach hier gebracht haben. Noch einmal vielen lieben Dank dafür - und alle, die bei der ersten Party nicht dabei sein konnten hoffe ich doch dann im Frühjahr zum ersten Grillen wenigstens hier zu sehen.

August - Familie K. fährt in den Urlaub, und ich darf die Pflanzen bewässern und den Kater füttern. Extra deshalb bin ich ja hierher gezogen ;-)
Hurra - ein Klavier, ein Klavier. E N D L I C H! Das hatte ich mir schon lange gewünscht, und jetzt endlich erfülle ich mir diesen Wunsch. Also so ein richtiges Instrument - aus Holz und mit vielen Saiten im Inneren.
Ende des Monats fliege ich dann dafür nach Göteborg (das war ja schon im März geplant) und mein Garten wird bewässert. Göteborg ist nett - da sollte man auch noch einmal ein paar Tage Urlaub machen.
Ich versuche, von Göteborg aus mit meinem jetzt-fast-ehemaligen Vermieter einen Termin zur Wohnungsübergabe auszumachen, aber er "hat da keine Zeit, ist nicht da an dem Wochenende".

September - Da die XL500 neue Stoßdämpfer braucht (für den TÜV und natürlich für die Sicherheit) frage ich bei ALTTEC CLASSICS an, und siehe da - es gibt tatsächlich Dämpfer von Hagon. Es soll allerdings dann bis Ende Oktober dauern, bis diese geliefert werden (es gab einen Engpaß bei den Federn).
Frau K. begleitet mich zur Wohnungsübergabe in FFM (besten Dank nochmal !!!), und das ist auch gut so, da die Gegenseite ebenfalls ihre Schergen aufgefahren hat. Unter dem Strich kommen wir dadurch zu einer auch für mich akzeptablen Einigung, die natürlich schriftlich fixiert wird.
Da das Wetter nicht mehr so berühmt ist und etliche Leute nicht kommen können gibt es zur Wohnungseinweihung keine Grillparty, wie ursprünglich geplant. Es wird aber auch im kleineren Rahmen und weitgehend drinnen sehr nett.
Negativ: Der linke Kanal des Kopfhörerausganges meines iPods gibt unvermittelt den Geist auf. Komischerweise (oder glücklicherweise) funktioniert er im Dock im Auto aber noch vollständig. Nichtsdestotrotz - das muß gemacht werden.

Oktober - Die GEZ schickt mir einen nicht gerade freundlichen Brief - den schicke ich ihnen postwendend (natürlich unfrei) zurück, schließlich zahle ich seit fünftausend Jahren Gebühren, was wollen die eigentlich noch?
Rückenschmerzen sind einfach Mist, egal wo auch immer sie herkommen, das braucht einfach kein Mensch. Der Herr VM ist natürlich ein Idiot und geht wie üblich nicht zum Arzt, und siehe da, es geht auch so. Trotzdem schön blöd, denn das dankt einem in der Firma ja doch kein Mensch, im Gegenteil.

November - Der November beginnt mit einem Knaller: 25 Jahre Abitur - das Treffen war wieder mal nett, da ich ja nur eine handvoll Leute von damals noch wirklich regelmäßig sehe.
Der Rest des Monats besteht aus schlechtem Wetter und Katastrophenmeldungen wie z.B. dem Beschluß der Vorratsdatenspeicherung und diversen Bahnstreiks.
Einzig die DOAG-Konferenz in Nürnberg mit Feier zum 20-jährigen Jubiläum ist noch einmal ein Highlight - zumal die Bahn gnädigerweise in dieser Woche mal nicht gestreikt hat.

Dezember - Ich begebe mich wieder mal zur Kontrolle zum Arzt, da es mir in der Tat nicht gut ging - die Schilddrüsenwerte sind aber völlig in Ordnung, eher am unteren Limit. Wahrscheinlich war meine Befindlichkeit auf andere Einflüsse zurückzuführen, ich reagiere auch schon mal psychosomatisch - nichtsdestotrotz war es wichtig und richtig, nach fast einem halben Jahr die Werte mal wieder zu kontrollieren.
Ich ziehe mich in den wohlverdienten Winterschlaf zurück - allerdings erst am 22. , und auch nur bis nach Neujahr.

Fazit - Ein eher durchwachsenes Jahr mit jeder Menge Veränderung, das mir in mehrfacher Hinsicht die Augen geöffnet hat, was selbstredend gute und weniger gute Seiten hat - aber die guten Seiten überwiegen, denn letztendlich sorgt jede Ent-Täuschung ja nur für mehr Klarheit, irgendwie steckt das in dem Wort ja schon drin. Und ein verdammt aufwendiges (ja, absichtlich "alte" Rechtschreibung Ihr Reformdeppen) Jahr - und ich sehe in freudiger Erwartung Richtung 2008, um die Früchte dieses Aufwandes dann letztendlich ernten zu können. Oder, um es mit den Worten vom Herrn Polarisator zu sagen: "Schön hastes hier, MC". Ja. Noch nicht so ganz, aber beinahe angekommen. Endlich zuhause. Wenn auch vieles anders ist als zuvor.

Gute Vorsätze fürs neue Jahr - wie in diversen Blogs schon gesehen - habe ich keine, denn die Erfahrung hat gezeigt, daß diese sowieso bereits in den ersten Tagen des neuen Jahres an der eigenen Trägheit scheitern. Und außerdem bin ich über 1 1/2 Jahre schon die Zigaretten los - wobei das einen eigenen Eintrag wert wäre - und habe auch dafür bewußt nicht irgendein besonderes Datum gewählt, schon gar nicht den ersten Januar. Veränderung passiert ständig, alles ist im Fluß - dazu braucht es keinen Jahreswechsel.

Allen eifrigen Lesern (weia, ich habe da vorhin beim zurückblättern Klickzahlen über 200 gefunden) wünsche ich einen "Guten Rutsch" ins neue Jahr und alles Gute. Eins noch - hört mehr Jazz. Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik.

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