Samstag, 2. Juni 2007

Reisen statt rasen...

... unter dieses nicht ganz unbekannte Motto (standen doch - oder stehen sogar noch? - etliche Schilder gleichen Wortlautes entlang diverser Autobahnen) habe ich meinen Urlaub dieses Jahr gestellt. Ich bin gestern - nachdem ich dann doch endlich losgekommen bin - dann auch erst einmal nur bis nach Rottenbuch, kurz vor Garmisch, gekommen. Das waren dann aber auch etwas mehr als 400 Kilometer, ungefähr die zweite Hälfte davon (ab Crailsheim) war es von oben etwas feucht, es hat sich bewährt, alles was besser nicht naß werden soll zusätzlich in Ziploc-Tüten einzupacken. Dann bin ich kurzerhand in der Moosbeck-Alm eingekehrt, als ich das Schild an der Straße gesehen habe, und ich muß sagen das war wieder einmal der klassische Glücksfall. Es ist hier einfach herrlich ruhig, trotzdem gibt es sogar WLAN, sodaß ich bequem wie zuhause auf dem Sofa sitzen und diesen Beitrag in mein Powerbook hämmern kann anstatt mit dem Blackberry vorlieb nehmen zu müssen (es tippt sich auf der winzigen Blackberry-Tastatur dann doch nicht wirklich gut, das Teil ist tatsächlich eher für Notfälle da wenn denn gar nichts anderes geht - und dann ist es wahrscheinlich fraglich, ob man in einer Gegend wo es sonst kein Netz gibt überhaupt GSM-Empfang in der erforderlichen Stärke hat).

Da es heute wahrscheinlich den ganzen Tag regnen wird habe ich spontan beschlossen, noch eine weitere Nacht hierzubleiben, denn hier nur einfach durchzufahren wird weder der schönen Gegend noch dem netten Hotel gerecht. Wenn ich wenigstens bis morgen bleibe, dann kann ich behaupten hiergewesen zu sein. Spät abends anzukommen und am nächsten Tag in aller Herrgottsfrühe wieder loszufahren, das ist nur dann sinnvoll, wenn ich wirklich zu einer bestimmten Zeit an einen bestimmten Ort muß - und "muß" ist ein Wort, daß in meinem Urlaub nichts verloren hat. Dazu ist er zu kostbar, schließlich habe ich nur 30 Tage im Jahr (wenn auch unsere amerikanischen Kollegen immer meinen das sei unverschämt viel).
Das ist auch ein Grund, warum ich mich viel lieber aufs Motorrad setze und einfach losfahre, wann immer ich reisefertig bin als zu einer bestimmten Zeit zum Flughafen zu hetzen, dort dann Stunden beim Check-In und den Sicherheitskontrollen Zeit zu vertrödeln (Schlange zu stehen war mir schon immer ein Graus) und dann am Ankunftsort auf mein Gepäck zu warten, so es denn den Flug hoffentlich auch erreicht hat: Ich kann fahren soweit und wann ich will, ich kann Pause machen solange und wann ich will, und ich "erfahre" die Umgebung in die ich mich begebe im wahrsten Sinne des Wortes. Dieses Erlebnis hat man auf keiner Autofahrt, im Auto sitzt Du in Deiner Fahrgastzelle abgeschottet von der Natur, womöglich läuft noch die Klimaanlage und nimmt Dir das letzte bißchen Verbundenheit mit dem, was da draußen eigentlich stattfindet.

Es sind außer mir nur noch vier Gäste hier, was für das Hotel mit seinen herrlichen Suiten und auch sonst sehr schönen Ausstattung (Wellness-Bereich mit Sauna, ein großer Wintergarten - dort sitze ich gerade - und ein Pool) natürlich wirtschaftlich alles andere als ideal ist. Auf der anderen Seite ist es gerade die Ruhe hier, die mich dazu bewogen hat - auch unabhängig vom Wetter - noch einen Tag hierzubleiben, das ist einfach herrlich und so ganz anders als im lauten, feinverstaubten abgasbelasteten Frankfurt. Ich war gestern Abend dann auch keine fünfzehn Minuten mehr wach, nachdem ich mich ins Bett gelegt hatte, was einerseits natürlich sicher an der doch nicht alltäglichen "Arbeit" von fast acht Stunden auf dem Motorrad (ja, wenn man nicht stumpf auf der Autobahn geradeaus fahren will dann dauert das eben so lange), andererseits aber auch an der herrlichen Bergluft und der Ruhe gelegen haben dürfte. Und heute Morgen wurde ich dann vom Gesang der Vögel vor meiner Balkontür geweckt, lange bevor der Wecker geklingelt hat. Daran ist zuhause gar nicht zu denken, da weckt mich höchstens ein Martinshorn eines Krankenwagens auf dem Weg zur Unfallklinik... insofern ist das schon einmal ein kleiner Vorgeschmack auf mein neues zuhause, wo man auch die Vögel im Garten zwitschern hört und nicht den Verkehr der lautesten beiden Straßenzüge Frankfurts - da freue ich mich schon ganz besonders drauf. Gestern oder allerspätestens heute sollte dann auch mein Kündigungsschreiben den Vermieter erreicht haben - sozusagen just-in-time. Und jetzt sieht es so aus, als ob es doch aufgehört hat zu regnen - dann kann ich mir ja auch die Kamera schnappen und ein wenig spazieren gehen. Bis später :-)

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