"Theoretisch könnte ein Trompeter auch in eine Geige blasen", dachte ich letzte Nacht so bei mir. Und da es mich schon immer etwas gestört hat, daß das mitgelieferte Gearbox-Plugin vom KB37 nur als Insert am Eingang funktioniert (man kann also wunderbar eine Gitarre oder einen Bass bei der Aufnahme mit den Verstärkermodellen und Effekten belegen - aber das ist dann eben auch auf der Aufnahme mit drauf und nachträglich nicht mehr zu ändern) habe ich mir also die PodFarm 2 dazu heruntergeladen und aktiviert (dieses Online-Shopping direkt beim Hersteller ist wirklich eine praktische Sache) - und was soll ich sagen, ich bin begeistert! Und selbstverständlich ist es auch kein Problem, einem Klavierklang über die Gitarrenverstärker und "Bodentreter" zu schicken... Und man kann die Gitarre "trocken" aufnehmen, obwohl sie dabei schon durchs Modeling gejagt wird - aber eben *nach* der Aufnahme. Daß die Line6-Verstärkersimulationen und -Effekte phantastisch klingen braucht man dem Kenner ja nicht zu sagen (wer den Pod kennt weiß, was ich meine). Somit wäre das Gitarrenthema für den kommenden Feuerstuhl auch abgefrühstückt.
Tony Banks hat damalstm auch einen gespielt - allein das wäre Grund genug... zum Glück ist Portugal so weit weg, und ungesehen kauft man solche alten Schätze nicht. Und wenn dann doch mal etwas kaputtgehen sollte wird es schwierig... schließlich habe ich ja auch schon einen virtuellen 5er.
Also das Teil ist wahrlich nicht von schlechten Eltern - ich habe mal ein wenig mit der Demoversion herumgespielt, und selbst leicht angezerrte Gitarrenriffs zerlegt er brav in die einzelnen Noten, die man dann nach Lust und Laune verbiegen kann (Tonhöhe, Dauer, Position, Lautstärke etc...) - genial. Ich glaube, das muß auf den Wunschzettel ;-)
Das funktioniert wirklich glänzend, wenn man erst einmal begriffen hat wie die Kanäle Audio- und MIDI-seitig verknüpft werden... und mit nicht feststellbarer Latenz. Ich habe mich heute dann noch mal durch die Combinator-Patches durchgehört - da bleiben wirklich keine Wünsche mehr offen. Mission completed (naja, bis auf den SPL 2Control - schließlich braucht man einen vernünftigen Lautstärkeregler ;-)). Und den virtuellen Virus muß ich noch installieren.
... lasse ich mir von Zeit zu Zeit gerne mal einschenken.
Böse ausgedrückt könnte man auch sagen, ab und zu brauche ich einfach den sprichwörtlichen Tritt in den Allerwertesten. Es kann einfach nicht sein, daß man über die Jahre immer mal wieder mit Lob überschüttet wird, sich selbst (bzw. seinem Schaffen) aber dergestalt kritisch gegenübersteht, daß einfach nichts "fertig" wird. Ein Output von einem einzigen! mehr halbherzig dahingerotzen Demoalbum über zwanzig Jahre, und das auch noch fünfzehn Jahre alt - das kann es nun wirklich nicht sein. Zumal da zwischendurch auch mal ein durchaus ernstgemeintes "You're a f***ing genius!" oder "Just listened to your tape again - there is so much passion in your music" kam...
"Hier, das ist alles, was ich von Dir habe", gemahnte mich der Polarisator Freitag Nacht. "Warum kommt denn da nichts nach"? Und meine Antwort war: "Eigentlich muß man das alles nochmal richtig machen".
Und dann führte er mir vor, daß dieser Einwand eigentlich vollkommener Blödsinn sei. Denn gleich beim Anspielen des ersten Songs meinte ich "Ja, das Ding ist fertig" - was mir dann unmittelbar weitere Schelte einbrachte.
Sicher - ich habe auch einiges an Samples benutzt seinerzeit, es war eben die Epoche der "Loop-Schleudern"... aber letztendlich "wenn es Dein Ego ankratzt, daß da etwas nicht selbst gespieltes dabei ist, dann spiel es halt einfach ein, Du kannst es doch". Stimmt schon, und unspielbares kann ja auch immer noch langsamer eingespielt oder aber programmiert werden.
Weil ich also gerade - wie üblich mit mehrmonatiger Verspätung (aber das bisherige Sauwetter war ja nicht gerade antriebsfördernd) - bei der Festlegung der persönlichen Ziele für 2010 sind - einer muß ja wenigstens etwas vernünftiges machen, wenn schon die Bimbeschaoten in Berlin es mit ihrer "Agenda 2010" restlos vergeigt haben - dann steht dieses Jahr das musikalische Handwerk an oberster Stelle. Und Ausreden wie "ich brauche erst noch 'nen neuen MacPro" zählen nicht, bzw. sind angesichts der mehr als ausreichenden Rechenleistung vom vorhandenen Mini (der eben nur mal "umziehen" müßte) sowieso nur vorgeschoben... selbst der G4 reicht ja für vieles noch völlig... und es gibt ja auch noch die "freeze"-Funktion.
Also:
1) Den Rechner hurtig in Richtung des Equipments befördern
2) Legacy-Collection auf die Intel-kompatible Version updaten
3) Atari aufstellen, die alten Songs irgendwie per Diskette über den Umweg eines alten PCs, der so etwas noch hat rüberschaufeln - notfalls eben über MIDI, wenn alle Stricke reißen
4) Drangehen!
Neben der Arbeit am "Feuerstuhl" (die übrigens augenblicklich einen Heidenspaß macht - nein, hier ist nicht die gute alte XL gemeint... und an der KLE schraube ich sowieso nicht selbst, die bleit scheckheftgepflegt) habe ich mir auf die Fahne geschrieben, bis spätestens Ende August auch ein digitales Soloalbum fertigzustellen. Nachdem ich eben noch einmal eine Stunde lang reingehört habe sollte das mehr als bequem zu schaffen sein. Und wenn nicht, dann dürft Ihr mich öffentlich beschimpfen ;-)
P.S.: Nach Verdrahtung des Firewire-Interfaces habe ich festgestellt, daß ich mir wohl dann doch den SPL Control-2 gönnen werde, einfach der kommoden Lautstärkeregelung (der Hardwareregler geht nämlich leider nur auf den Kopfhörerausgang) und des lautsprechemäßigen Kopfhrörersounds wegen
P.P.S: Auch mit dem Teil habe ich allerdings nicht diese fiesen Festplattengeräusche, die bei Euren Windows-Laptops mit den USB-Interfaces auftreten... ich teste das bei Gelegenheit auch noch mal mit dem Lenovo, der sollte sich da wohl auch besser machen
P.P.P.S: Mit Cubase werde ich wohl in diesem Leben aber nicht mehr warm...
Wem das geniale Tenori-On bislang zu teuer war, der kann jetzt mit dem Tenori_on Orange etwa ein Drittel des Kaufpreises einsparen. Die Funktionalität ist identisch, gespart wird lediglich am Material (der Unterschied ist in etwa wie bei Apple zwischen den weißen MacBooks und dem Pro): Anstelle des Aluminium-Rahmens gibt es Kunststoff, und die auf der Rückseite zur Unterhaltung des Publikums duplizierten LEDs des "Tenori-On 1.0" wurden eingespart, sind also nur auf der Seite des Musizierenden sichtbar - dafür aber in Orange, was ja auch ganz nett ist.
... hat auch einen ganz netten Gerätepark - er fängt ganz bescheiden mit dem MicroKorg an, aber dann kommen noch richtige Exoten (wie z.B. das Vermona Reverb) und auch ganz edles wie der Voyager:
Und zum Anfang des neuen Jahrzehnts gleich ein Bonbon: Das Kraftfuttermischwerk hat am 29.10. auf dem 26C3 aufgespielt, und einen Mitschnitt des Konzerts könnt Ihr Euch unter dem obigen Link anhören oder auch herunterladen ;-)