steppenhund - 18. Dez, 11:57 - geändert 18. Dez, 11:57

Bei mir ist es etwas anders:
Also der Unterschied Ohren/Augen ist bei uns beiden ja besonders stark ausgeprägt.
Ich könnte schon den ganzen Tag Musik hören, wenn es "gute" Musik ist. Da gibt es Beispiele: Goldbergvariationen, The Wall, Köln-Konzert. Die habe ich 12 Stunden nonstop gehört, wenn ich im Auto in die DDR gefahren bin.
Muzak musste ich erst nachschlagen, diese Musik hat bei mir konterproduktive Auswirkungen, die kann mich tatsächlich vom Kauf abhalten.
Was Aggressionen bei mir erzeugt, ist pornografische Musik. Damit meine ich nicht den Text. (Die sadopoetischen Gesänge eines Konstantin Weckers liebe ich.) Nein, ich meine Musik, deren Aufbau so konstruiert ist, dass es ein Hit werden "muss", oder wo ich jede 2. oder 6. Stufe so zuordnen kann, dass ich mir denken muss, jetzt denkt sich der Komponist das Gleiche wie ich anhand des Spruches (dort allerdings im positiven Sinn) des österreichischen Außenministers darstellen kann.
Es ging um den Staatsvertrag, Figl im Gespräch mit den Russen beim Heurigen sagt zu sich selbst: "Jetzt no a Viatal, doan sans wach" (Jetzt noch ein Viertel Wein, dann sind sie weich - dann unterzeichnen die auch noch.)
In dem Zusammenhang stelle ich auch fest, dass man früher bei Eurovisionskontests durchaus auch noch gute Schlager vorgefunden hat. Heute gibt es zwar auch noch tolle Chansons, die auf dem letzten oder höchstens vorletzen Platz landen, der Rest ist "pornografische" Musik. Und ich oute mich hier ebenfalls, wenn ich zugebe, dass ich Menschen, die sich hier sogar die Mühe machen, die einzelnen Beiträge zu kommentieren und für die das Ansehen und Anhören des Contests ein Pflichttermin ist, verachte nicht besonders hoch einschätze. Das könnten keine Freunde von mir sein.
Und keine meiner Freundinnnen hätte das je getan.

virtualmono - 18. Dez, 12:29 - geändert 18. Dez, 12:29

Den nachhaltigsten Eindruck hinterläßt bei mir immer Musik, bei der ich im ersten Moment denke "Verdammt, was ist das denn?" oder "Naja, häte ich mir vielleicht doch schenken sollen", und die sich beim wiederholten anhören dann aber erst so richtig "entfaltet". Ein wunderbares Beispiel dafür ist Gry, anfangs konnte ich so gar nichts damit anfangen, aber dann... und seit mindestens zehn Jahren geht mir das mit jedem neuen Depeche-Mode-Album auch so.

Der Augon/Ohren-Unterschied ist insofern witzig, als wir ja doch recht viele Übereinstimmungen aufweisen, aber anscheinend auf ganz anderen synaptischen Verknüpfungen dorthin gekommen sind. Es würde mich allerdings auch erschrecken, wenn es anders wäre ;-)

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